Foto: privat
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Florian Tuczek ist von Beruf Architekt. Dabei arbeitete er erst als Entwerfer, dann als Detailspezialist. Heute ist er Entwickler geometrisch komplexer Baukonstruktionen. Der Kandidat des NEUEN FORUM im Leipziger Wahlkreis 8 beschreibt sich selbst so:

Ich bin von Beruf Architekt, erst als Entwerfer, dann als Detailspezialist, heute als Entwickler geometrisch komplexer Baukonstruktionen.

Und jetzt geht es in Stichworten weiter:

–  parteilos, kinderlos, ledig, wehr- und fußballuntauglich

–  Intoleranzen gegenüber Verkehrslärm, Lounge-Atmosphäre, Hiphop, Graffiti

–  ich liebe freies Tun bei abstrakter Malerei oder gemütlichen Radausflügen

Mein Werdegang mit Brüchen und nachträglich wichtigen Details:

–  geboren 1959 in Marburg an der Lahn

–  Kindheit am Rhein bei Mainz in behüteten Verhältnissen

–  begeistert als dann jugendlicher Waisenrentner in Marburg für die Ostpolitik und Sozialpolitik Brandts und Bahrs; vom Physiklehrer überzeugt gegen die Kernkraft

–  im beinahe noch voll staatlich geförderten Studium in Darmstadt: Beschäftigung mit städtebaulichen Fehlentwicklungen; zeitweises Engagement in einer Friedensgruppe, Zweitstimme ab 1983 grün statt liberal.

–  als kleiner Ausgleich für die Planung von Bürobauten als gut verdienender Berufsanfänger in Frankfurt/Main: Spenden an die „Lobby für Wohnungslose“

–  nach der Pleite meines auf Gesundheitsbauten spezialisierten Arbeit“gebers“ 1995 kurz nach meinem Umzug nach Leipzig: unwillkürliches Eintreten für die freundlichen, in Schreckstarre verfallenen Kolleginnen und Kollegen, außerdem politische Meinungsäußerungen gegenüber neuen Chefs und Kollegen – weiterhin ungezwungen, leider blauäugig, dadurch berufliche Probleme.

–  Einsatz ab 2004 gegen die Agenda 2010, ihre „Architekten“ und Propagandisten in oder nahe der ruinierten SPD. Regelmäßige aktive Teilnahme an den Montagsdemonstrationen gegen den Sozialabbau, bis zu deren Übernahme durch generalisierende System-Nostalgiker und –Utopisten.

–  Mitglied in der WASG, vom Entstehen im Verein bis kurz vor deren Entsorgung nach Plan in der „Linken“

–  Mitarbeit in Sozialwerk in der Eisenbahnstraße 109

–  kreatives Engagement 2006 für den Erhalt der „Blechbüchse“ und dann gegen die „Höfe“ bzw. das EKZ am Bühl

–  Im OBM-Wahlkampf-Team von Dirk Feiertag 2012/13 u.a. als Grafiker tätig

Immer wieder sonst:

–  Teilnahme an politischen Gesprächskreisen zu Themen wie z.B. gesteuerte Ungleichheit oder BGE,

–  Beschwerde-Emails an „Akteure“ wie z.B. immerhin stets freundliche Behörden, Funktionsträger, halbstaatliche und scheinprivate Unternehmen – wegen Untätigkeit oder eigenartiger Zusammenhänge.

–  Leserbriefe und Foren-Einträge zu Architektur- und Stadtplanungs-Themen, die oft nicht in einen hochverdichteten Arbeitsalltag mit vollendeten Tatsachen als Vorgaben passen.
Statement

–  Wachsende Ungleichheit ist eine Droge für Gewinner. Sie führt nur für kurze Zeit zu Wohlstand für die Mehrheit. Auch das Wachstum Leipzigs steht auf tönernen Füßen.

–  Nur eine zunehmende finanzielle Gleichheit garantiert auf lange Sicht die Vielfalt auch im Wirtschaftsleben, die eine Stadt dauerhaft liebenswert macht.

–  Die Lebensbedingungen in den Stadtteilen müssen gleichwertiger werden.

–  Die Aufmerksamkeit gegenüber der Verwahrlosung von Straßen und Plätzen
muss erhöht werden.

–  Erholungsräume müssen verbunden und vor konzeptloser Kommerzialisierung und – ebenso wie Wohngegenden – vor lautem Verkehr geschützt werden.

–  Keine Ausweisung neuen Baulands auf Ackerland für die verlängerten Werkbänke der Großindustrie und deren Ableger in Dienstleistung und Logistik. Es wurde bereits genug ausgewiesen und planiert. Es gibt genug wohnungsnahe Gewerbebrachen – für Neuansiedlungen verschiedenster Größe, gerne auch neue Firmen-Hauptsitze.

–  Stop für neue Wohnsiedlungen! Es gibt genug Lücken für gehobene Ansprüche.

–  Noch mehr Unterstützung für Vereine und Einrichtungen, die den Erhalt und die Instandsetzung von Wohnraum zum Ziel haben.

–  Keine achselzuckende, wortlose Duldung des Verfalls von Bausubstanz unter dem Deckmantel des Datenschutzes.

–  Bürgerbeteiligung muss mehr Bürger erreichen. Sie muss ganz am Anfang städtischer Planungsprozesse stehen, anstatt lästiges Beiwerk in einem fortgeschrittenen Stadium zu sein, das bestenfalls teure Planänderungen verursacht.

–  Die öffentliche Verwaltung und die städtischen Betriebe können ihre Aufgaben zum Wohle Leipzig nur mit zusätzlichem, ordentlich bezahltem Personal wahrnehmen.

–  Das betriebswirtschaftliche Denken im öffentlichen Sektor muss zurückgedrängt werden. Effizienz entsteht durch Transparenz.

–  Der von der eigentlichen Arbeit ablenkende Städtewettbewerb um Fördermittel von höheren staatlichen Ebenen und um Sponsoren muss aufhören.

–  Verzicht auf eine Stadtbildpflege mit Kulissenarchitektur durch Gebäudeentkernung, Fassadenwettbewerbe und piefige Retro-Looks.

–  Das peinliche Stadt- und Kulturmarketing sollte eingespart werden. Die wirklich verbesserten Tatsachen sollten für sich sprechen. Also: Schluss mit dem auf der Straßenbahn ganz groß aufgezogenen „Jauchzet, frohlocket“ über die „Leipziger Freiheit“!

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