“Wenn Amtsinhaber Jung in seinem Wahlprogramm von der „Wiedergeburt Leipzigs nach 1989“ spricht, diskreditiert er die Lebensleistung vieler Leipzigerinnen und Leipziger. Eine solch einseitige Betrachtung historischer Ereignisse ist aus meiner Sicht fragwürdig und atmet den Geist einer Siegermentalität.”

Siegermentalität? Nein, Verlierermentalität: So jammern Verlierer. Schlechte Verlierer, die nicht zugeben können, dass sie die Chance, die sie hatten, verspielt haben.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Absolventin eines Studiums der marxistisch-leninistischen Philosophie, die möglicherweise durchaus als Trägerin und Privilegierte des untergegangenen Systems zu sehen ist, bei diesem immer wieder vorgetragenen Satz normalerweise auf den Verdienst der Errichtung Grünaus verweist, als ob der industrielle Wohnungsbau eine Erfindung der SED gewesen sei. Möglicherweise glaubt sie das ja sogar. Wahr wird es dadurch allerdings nicht.

Inwieweit sich der amtierende OBM mit der “Wiedergeburt” brüsten sollte, ist eine ganz andere Frage. Und die eigentliche Frage war auch, ob es an der Zeit ist, die Zeit nach der “Wende” einmal kritisch zu bewerten. Hier hätte Frau Höll punkten können, gerade in Richtung Küchenkabinette und Filz sind da so manche Fragen ungestellt oder harren einer Antwort. Aber auch das verspielt sie. Sie spricht mit der Stimme von gestern.

via OBM-Kandidatin Barbara Höll antwortet auf eine Leserfrage zur Auseinandersetzung mit der Nachwendezeit: DDR-Vergangenheit & Wende – Leipziger Internet Zeitung :: Mehr Nachrichten. Mehr Leipzig..